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 K r i t i k

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    Konzertbesuch

    Die Türe öffnet sich, es treten
    die Musiker jetzt in den Saal.
    Ein Blick, ein Lächeln, man verbeugt sich
    vor’m Publikum in großer Zahl.

Der Pianist tritt an den Flügel
und schlägt ’nen D-Dur-Dreiklang an,
und der Flötist nimmt diese Töne
zum Stimmen seiner Flöte an.

Mit dem größten aller Meister
beginnt die Musikstunde heute.
Gekonnt erklingt eine Sonate
von Bach; begeistert sind die Leute.

Höflich wird nun applaudiert;
das Publikum, es freut sich schon
auf das was folgt; man schaut durch’s Fenster,
denn draußen klatscht sogar der Mohn.

Es folgt ein Sohn des alten Meisters,
danach Mozarts G-Dur Konzert,
Händel wird es auch noch geben,
ein Abend ist’s von hohem Wert.

Und draußen klatscht der Klatschmohn weiter
im Takt mit den zwei Musiciennes,
die steigern sich und spielen noch
als Zugabe François Devienne.

Mit viel Applaus und frohen Mienen
- die Musiker im Rausche badend
verneigen sich und sind euphorisch -
dankt man den beiden für den Abend.

Man geht nach Hause, schöne Stunden
sind nun zu Ende; welch ein Jammer!
Und für die Arbeit uns’rer Künstler
klatscht nur der Mohn noch vor der Kammer.

 

    Schnakenkampf

Ich träume süß von grünen Wiesen,
da ich im Bette bin und schlaf’.
Am nahen Teich trinken die Kühe,
daneben liegt im Gras ein Schaf.

Die Stille wird jäh unterbrochen,
weil eine Schnake hier im Raum
gemächlich ihre Runden zieht.
Zu Ende ist mein schöner Traum.

Ich hör’ dem fürchterlichen Treiben
genervt ein paar Minuten zu
und biete ihr mein Bein zum Stich an.
Vergebens hoffe ich auf Ruh’.

Das Angebot verschmäht sie nicht,
im Stechen ist sie wahrlich Meister!
Doch meine insgeheime Hoffnung
auf Stille war nichts - Scheibenkleister!

Dieses hochfrequente Surren
kann ich ohnehin nicht leiden,
und so kommt mir in den Sinn,
dass sie Ultraschall wohl meiden.

An die Steckdos’ angeschlossen
erklingt ein Ton, den der nicht hört,
der ein menschliches Gehör hat,
doch die Schnak’ es furchtbar stört.

Vielleicht, so schließ’ ich, hat die arme
ein Problemchen mit den Ohren,
denn sie fliegt auch weiterhin
umher im Zimmer unverfroren.

Auf alle Fälle hilft, so sagt man,
etwas Grünzeug von Tomaten,
dies sei für diese Plagegeister
nur ganz, ganz schwerlich zu ertragen.

Doch leider scheint auch meine Schnake
keinen Geruchssinn mehr zu haben,
denn sie möchte weiterhin
sich an meinem Ärger laben.

Nach einer Stunde ohne Schlaf
kommt mir sodann zur großen Freude
ein altes Mittel in den Sinn:
mit Nelkenöl versuch’ ich’s heute.

Zwei Tropfen sind durchaus genug,
um den Geist schnell zu vertreiben,
den ich nicht rief; doch, wie es scheint,
will dieser doch noch bei mir bleiben.

Nach dem würz’gen Nelkenöl
riecht bald mein Körper und der Raum.
Und alle, die hiervon erfahren,
glauben die Geschichte kaum.

Da dies leider auch nichts bringt,
versuche ich’s mit hellem Licht
überall im ganzen Haus,
nur im Schlafenszimmer nicht.

Doch auch dieses kann die Schnake
nicht aus meinem Dunstkreis locken.
Sie bleibt zwar ruhig, doch unauffindbar
irgendwo im Zimmer hocken.

Das ist ihr Glück, denn irgendwann
würd’ ich auf meine alten Tage
einen Totschlag wohl begehen
an dieser klitzekleinen Plage.

Bei hellem Licht schlaf ich dann ein,
doch bin am nächsten Tag ich krank,
und auch die Schnake kommt nicht mehr.
Der Spuk ist aus nun! Gott sei Dank!

 

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